Mit der Jubiläumsausstellung zum 170. Geburtstag von Karl Hagemeister wurde der Maler gewürdigt, der sich mit seinem umfangreichen Werk zu einem der bedeutendsten Porträtisten der märkischen Landschaft wurde.
Schon vor Hundert Jahren schrieb der Kunstkritiker Emil Thoma: „Ich stand still draußen an der Havel und verstand, dass der große Maler gerade hier seine Heimat haben, gerade hier schaffen musste.“
Beliebt sind seine Landschaftsbilder vom Schwielowsee, die um 1900 entstanden sind. Ferner beruht seine Berühmtheit auf den
großartigen Wellen-Bildern aus Lohme/ Rügen – denn nichts lässt sich in der gesamten deutschen Malerei mit diesen Bildern
vergleichen.
Die Zeit der offiziellen Anerkennung kam für Karl Hagemeister spät. Karl Scheffler schrieb 1910 in der Zeitschrift Kunst und Kultur einen großen Beitrag über Hagemeister und machte ihn in der Kunstwelt Deutschlands bekannt. 1914 gewann Hagemeister die Große Goldene Medaille auf der Internationalen Kunstausstellung in München. Im März 1923 ernannte die Berliner Akademie der Künste Karl Hagemeister zum ordentlichen Mitglied, und die Nationalgalerie in Berlin widmete ihm eine repräsentative Ausstellung. Anlässlich seines 85. Geburtstages erfolgten zahlreiche Ehrungen. Kurz darauf, am 6. August 1933 starb der Maler in seiner Heimatstadt Werder an der Havel.
„Die Natur beobachten, in und mit ihr leben, ihre intimsten Stimmungen ablauschen, das ist das große Geheimnis, das wir alle lernen müssen.“ Diesen Satz von Hagemeister kann sein Vermächtnis interpretiert werden.
Karl Hagemeister, Tauwetter
1904, 68 x 98 cm, Pastell
Museum der Havelländischen Malerkolonie
Karl Hagemeister, Havelufer mit Blick auf Geltow
um 1894, 70 x 100 cm, Pastell
Karl Hagemeister, Seestück
1907, 65 x 88 cm, Öl auf Leinwand,
Leihgabe Sprotte Stiftung